ZIDline
TUphone – Status des Projekts
Johannes Demel
In der letzten ZIDline (www.zid.tuwien.ac.at/zidline/zl18/tuphone/) wurde über das Projekt einer neuen Telefonanlage für die TU Wien – TUphone – dessen Ziele und Randbedingungen bereits berichtet. Heute soll hier der aktuelle Status dargestellt werden.

Projektmanagement

Anfang Sommer wurde das Projektmanagement definiert. Das Projekt gliedert sich in die klassischen Phasen der Analyse, Konzeption, Beschaffung / Entwicklung und Rollout. Die Projektorganisation ist aus der Abbildung  ersichtlich.

In der Analyse- und Planungsphase wird das Projekt von der Firma DTN Datenkommunikation, Telekommunikation und Netzwerktechnologie Planungs GmBH im Bereich der telekommunikationsspezifischen Fragen unterstützt.

Die Analysephase ist praktisch abgeschlossen und die Konzeptionsphase bereits sehr weit gediehen.

Der prinzipielle Zeitplan des Projekts kann folgender Graphik entnommen werden:

Ersatz von DECT durch A1 Network GSM Mobiltelefone

Im Sommer wurde von der Mobilkom bzw. der von ihr beauftragten Firma mit der Errichtung der Inhouse-Verstärkung im GSM-Bereich (900 MHz) begonnen. Die Arbeiten wurden Mitte Oktober abgeschlossen (der Bib-liotheksbereich folgt noch nach). Somit ist innerhalb der TU Wien ein guter Empfang für GSM/Sprache gegeben. Bitte beachten Sie, dass diese Inhouse-Versorgung nicht UMTS-Sprache und -Daten (dafür gibt es ja eine WLAN-Infrastruktur) umfasst. Man sollte daher auf einem UMTS-Handy das UMTS-Feature (zumindest für Sprache) ausschalten.

Am 24. September fand eine sehr gut besuchte Veranstaltung zum Thema DECT-Ablöse durch GSM statt (die Folien der Präsentation sind unter www.zid.tuwien.ac.at/kom/telefonie/tuphone/praesentationen/ zu finden). Das DECT-System wird Anfang 2009 außer Betrieb genommen. Wir empfehlen, mit dem Antrag auf die neuen Geräte nicht erst bis Ende Dezember zu warten.

Seit Mitte Oktober erfolgt die Bestellung von SIM-Karten und Mobiltelefonen durch einen elektronischen Workflow in der ZID-Datenbank (www.zid.tuwien.ac.at/kom/telefonie/a1_network/bestellinformation/). Die SIM-Karten und Mobiltelefone können dann nach Konfigura-tion bzw. Lieferung im Service Center des ZID abgeholt werden.

Bezüglich der Verrechnungsaspekte bei Diensthandys siehe Artikel "Neues Verrechnungssystem für die Telefongesprächsentgelte".

Verrechnung

Es wurde ein vereinfachtes Verrechnungssystem konzipiert, das auch für die existierende Telefonanlage mit 1. 1. 2009 in Kraft treten soll. Details siehe siehe Artikel "Neues Verrechnungssystem für die Telefongesprächsentgelte".

Infrastruktur-Maßnahmen

Ein sehr aufwändiger Bereich ist die Anpassung der Infrastruktur an die Anforderungen für ein VoIP-System. Diese muss in folgenden Bereichen erfolgen:

  • Anpassung und Erweiterung der Verkabelungsinfrastruktur im Institutsbereich
  • Anpassung der Versorgung der Etagenverteiler
  • Redundante Aufstellung der Gebäudeverteiler
  • Implementierung von Qualitiy-of-Service Mechanismen im gesamten Netz
  • Errichtung der Stromversorgung mit entsprechender Überbrückungszeit sowohl für die Gebäudeverteiler (in der Regel vorhanden) und der Etagenverteiler.

Diese Maßnahmen erfordern umfangreiche Analysen der derzeitigen Struktur, die primär durch komplexe Auswertungen mit Hilfe der TUNET-Datenbank erfolgt. Teilweise ist aber auch eine Untersuchung vor Ort notwendig. Darauf aufbauend muss dann der Bedarf für die nächsten Jahre abgeschätzt werden. Zusätzlich müssen die Randbedingungen durch das „TU Univercity 2015“ Projekt berücksichtigt werden.

Bereits dieses Jahr wurde in der Gußhausstraße 25 der Nachrichtentechniktrakt komplett neu verkabelt (dieser war von der Generalsanierung des Gußhaus-Komplexes vor einigen Jahren nicht betroffen). Die 2007 begonnene Neuverkabelung der Bibliothek konnte dieses Jahr abge-schlossen werden. Derzeit finden die Planungen für eine neue Verkabelung der Trakte BI und BZ am Getreidemarkt sowie des Freihauses statt. Hier existiert eine mehr als 10 Jahre alte Verkabelungsstruktur, die sowohl mengen- als auch qualitätsmäßig den heutigen Anforderungen sowohl der Daten- als auch der Telekommunikation nicht mehr entspricht.

Für den Standort Favoritenstraße findet derzeit die Planung eines neuen Gebäudeverteilerstandorts statt (derzeit befinden sich beide Gebäudeverteiler im gleichen Raum) sowie einer entsprechenden redundanten LWL-Versorgung der Etagenverteiler und einer zentralen USV-Lösung für die Etagenverteiler.

Am Karlsplatz wurde im Zuge der Sanierung des Mittelrisalits ein neuer Gebäudeverteiler bautechnisch errichtet. Dieser wird derzeit mit einer entsprechenden Stromversorgung ausgestattet, mit der dann die Etagenverteiler unterbrechungsfrei versorgt werden sollen. Danach kann mit der Besiedlung des Gebäudeverteilers begonnen werden. Der zweite Standortverteiler Karlsplatz ist in der Resselgasse vorgesehen, wo derzeit die Planungen beginnen.

Für alle Standorte sind die Planungen für eine entsprechende USV-Versorgung im Gange. Hier tritt das Problem auf, dass die VoIP-Telefone unterschiedlicher Hersteller (bei äquivalenter Ausstattung) sehr unterschiedlichen Strombedarf (Faktor 2) aufweisen. Dies hat große Auswirkungen auf die Dimensionierung der USV-Systeme, aber auch auf die Anzahl der Switche, die notwendig sind (je nach Leistungsanforderung kann ein 48 Ports Ethernet-Switch 24 bis 48 Telefone mit Strom versorgen), und damit auf die Kosten.

Anforderungen an die VoIP-Anlage

Im Zuge der Analyse des derzeitigen Bestands der Telefonanschlüsse wurde die Notwendigkeit von analogen Anschlüssen bei den Organisationseinheiten hinterfragt, da z. B. ISDN-Anschlüsse oder Modems mit einer VoIP-Anlage nicht oder nicht sinnvoll realisiert werden können. Auch für Faxanschlüsse ist eine Spezialbehandlung erforderlich, damit die Funktion über VoIP sichergestellt ist. Ausführlich untersucht wurde auch der gesamte Themenkomplex Unified Communications, den man heute in praktisch jeder Pressemeldung zum Thema Telefonie findet.

Aufbauend auf der Analyse wird einerseits ein Versorgungskonzept inklusive Migrationsszenario erstellt und andererseits werden die konkreten Leistungsmerkmale (gegliedert nach den unterschiedlichen Einsatzszenarien eines Telefons – Schlagworte Arbeitsplatzmodell und Call Flow) und Mengen festgelegt. Daraus ergibt sich das Pflichtenheft, das die Basis für das Beschaffungsverfahren darstellt.

Unified Communications (kurz UC) (englisch für „vereinheitlichte Kommunikation“), oft auch Real-Time Communication (kurz RTC) (englisch für „Echtzeitkommunikation“) genannt, beschreibt die Integration von Kommunikationsmedien in einer einheitlichen Anwendungsumgebung. Die Idee hinter Unified Communications ist, durch eine Zusammenführung aller Kommu-nikationsdienste und die Integration mit Präsenzfunktionen, wie sie aus Instant Messengern bekannt sind, die Erreichbarkeit von Kommunikationspartnern in verteilter Arbeit zu verbessern und so geschäftliche Prozesse zu beschleunigen. UC kann als Erweiterung von Unified Messaging verstanden werden; letzteres bezieht sich auf die Nachrichtenintegration in einem Portal und damit auf asynchrone Medien, während UC die Integration synchroner Medien zum Ziel hat. (Quelle: Wikipedia)

Nächste Aktivitäten

Die Schwerpunkte im 1. Halbjahr 2009 im Rahmen des TUphone-Projekts sind

  • Ausschreibungsverfahren für die VoIP-Anlage
  • Planung und Durchführung der Anpassung der Verkabelungsstruktur
  • Schaffung der Strominfrastruktur
  • Schaffung der Switch-Infrastruktur