ZIDline
Glasfaseranbindung Atominstitut
Johannes Demel

Seit 1999 war der Standort Stadionallee 2 – Atominstitut der Österreichischen Universitäten – über eine 2 MBit/s ATM-Strecke der Telekom Austria mit dem TUNET verbunden. Obwohl das Atominstitut damals damit das Auslangen gefunden hatte, haben wir immer wieder bei verschiedenen Providern versucht, eine leistungsstärkere Verbindung, mindestens 100 MBit/s (und damit auch VLAN-Unterstützung) aber immer mit dem Hauptziel einer Glasfaseranbindung, zu realisieren. Dies scheiterte immer an der Finanzierbarkeit. Zur Anbindung an ein leistungsfähiges Netz muss zuerst einmal der Donaukanal, in der Regel über die Stadionbrücke, überwunden werden, inklusive eventuell notwendiger Grabungsarbeiten. Dies kommt aber relativ teuer, da das Atominstitut praktisch der einzige Nutzer einer solchen Querung ist, da es von Kleingartensiedlungen, die dann in den Prater übergehen, umgeben ist.

Im Jänner 2005 wurde dann eine Funkverbindung zum Freihaus durch die Firma Centrowave  zu recht günstigen Konditionen errichtet. Diese Verbindung hatte wieder eine garantierte Bandbreite von 2 MBit/s jedoch eine Burstmöglichkeit bis ca. 10 MBit/s. Im Zuge von neuen Projekten und Kooperationen des Atominstituts im Zusammenhang mit Neuberufungen und der am 24. 11. 2006 erfolgten Eröffnung des Labors für Atomphysik und Quantenoptik zeigte sich, dass die verfügbare Bandbreite bei weitem nicht ausreichte. Nachdem (basierend auf Kostenschätzungen) die Finanzierung einer Glasfaseranbindung vom Rektorat sichergestellt wurde, konnte ein öffentliches Beschaffungsverfahren begonnen werden. Fünf Firmen haben sich an diesem Verfahren beteiligt. Den Zuschlag hat die Wienstrom GmbH Mitte April erhalten.

Es wurden zwei Glasfaserpaare mit IRU (Indefeasible Right of Use) für 20 Jahre beschafft. Damit kann eine redundante (zwar nicht wegeredundant sondern nur geräteredundant) Gigabit-Anbindung an die Gebäudeverteiler des Freihauses (in dem sich ja auch Teile des Atominstituts befinden) realisiert werden. Eine Aufrüstung durch Installation entsprechender Geräte auf höhere Geschwindigkeiten (z. B. 10 GBit/s oder was immer es in den nächsten 20 Jahren so alles geben wird) ist zu einem späteren Zeitpunkt ohne Erhöhung der Leitungskosten möglich.

In der Abbildung ist die neue Vernetzungsstruktur für das Atominstitut dargestellt. Durch die nun realisierte Vernetzungstechnologie können problemlos auch VLANs bis zum Atominstitut realisiert werden und damit kann das Atominstitut auch in die WLAN-Infrastruktur des TUNET eingebunden werden.