Telekom-Projekt erfolgreich abgeschlossen

Wolfgang Kleinert

Am 31. 7. 2001 konnte nach erfolgreicher Schlussabnahme das Telekom-Projekt an der TU Wien endgültig abgeschlossen werden. Dies wurde durch eine gewaltige Schlussanstrengung von Management und Mitarbeitern der Auftragnehmer Telekom Austria und Ericsson Austria, des Planers und der Mitarbeiter des ZID erreicht. Dafür möchte ich allen Beteiligten herzlich danken.

In einem früheren Artikel (ZIDline 3, Juni 2000) hatte ich bereits die Komplexität und die Gründe für die aufgetretenen Verzögerungen bei unserem Telekom-Projekt ausführlich analysiert. Die dort beschriebenen Probleme konnten inzwischen alle zufrieden stellend gelöst werden. An der TU Wien ist jetzt ein Telekommunikationssystem realisiert, dessen technisches Konzept in einigen wesentlichen Punkten bis an die Grenzen des von der Telekommunikations-Branche Machbaren geht. Die Kombination von Desaster-toleranten Teilzentralen, die an einem ATM- Backbone gemeinsam mit der Datenkommunikation eines großen universitären Netzes betrieben werden, mit einem flächendeckenden DECT-System und einem chipkartenbasierten Verrechnungssystem, bei dem alle, durch extensive Verwendung von Least-Cost-Routing von mehreren Providern anfallenden Gebühren direkt an die Endbenutzer verrechnet werden (noch dazu mit der weiter gehenden Anforderung, dass mit einer Chipkarte sowohl Dienst- als auch Privat- und Projektgespräche durchgeführt und abgerechnet werden können), ist in dieser Form einmalig und zeigt, wozu die Telekommunikationsin-dustrie imstande ist.

Aus der Sicht unserer Endkunden war das Telekom-System bis auf immer wieder vereinzelt auftretende, unerklärliche Abbrüche von DECT-Gesprächen seit Sommer 2000 in den unspektakulären Dauerbetrieb überge-gangen. Diese Probleme, die übrigens nicht nur an der TU Wien sondern weltweit aufgetreten sind, konnten nur durch eine Reihe von Software-Patches und einen Firmware-Upgrade in den DECT-Sendern und -Geräten einigermaßen zufriedenstellend gelöst werden, was einige Zeit in Anspruch nahm.

Als Betreiber musste der ZID allerdings darauf bestehen, dass alle Detailprobleme gelöst werden, die bei den Tests der für die Desaster-Toleranz wichtigen Group-Switch-Dopplung aufgetreten waren. Natürlich hoffen wir, dass ein Desaster-Fall wie Wassereinbruch oder Brand bei einer der Hauptanlagen im Freihaus oder am Karlsplatz nie eintreten wird, aber es mussten alle möglichen Fälle durchgespielt und das erwartete Systemverhalten demonstriert werden. Ebenso wichtig für den Betrieb des Gesamtsystems war die Beseitigung aller kleinen Fehler beim Datenabgleich des DNA-Servers mit den Daten der Zentralen Verwaltung und den White Pages sowie der Synchronisation mit der Telekommunikationsanlage MD 110.


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