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Exchange Server 2003

Gregor Hartweger, Firma digiremote, externer Partner bei der Systempflege der Abteilung Standardsoftware des ZID
Exchange Server ist ein Groupware- und Messaging-System der Firma Microsoft. Er lässt sich für vielfältige Aufgaben in kleinen und großen Netzwerken einsetzen: beispielsweise können E-Mails verwaltet und gefiltert, Zeitpläne erstellt, Termine vereinbart und Diskussionen geführt werden. Exchange Server 2003 ist in der campusweiten Lizenz für MS Server 2003 enthalten.

Übersicht

Der Exchange Server 2003 ist die aktuelle Version der Exchange-Produktlinie für Messaging und Personal Information Management. Er bringt neben neuen Leis- tungsmerkmalen wie sicherem Remote-Zugriff auf Geschäftsinformationen auch Verbesserungen bei Management, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Die Exchange Datenbank pflegt einen so genannten "Single Instance Store", d. h. eine Mail an mehrere Anwender wird nur einmal physikalisch in der Datenbank abgelegt. Dies spart gehörig Platz.

Hardware-Anforderungen

Die Mindest-Hardware-Empfehlung liegt bei 733 MHz, 512 MB Ram, 500 MB Speicher für die Exchange-Installation und 200 MB Speicher im Systemverzeichnis für Postfächer. Diese Hardware-Anforderungen werden mittlerweile von jedem Standard-PC erfüllt, dennoch sollte man sich nicht verleiten lassen, zu sehr an der Hardware zu sparen, da die benötigten System-Ressourcen ziemlich rasant ansteigen können.

Installation

In der optimalen Konstellation wird Exchange 2003 auf einem Windows 2003 Server mit SP1 und allen Updates installiert. Sollte man noch einen Windows 2000 Server mit Exchange 2000 betreiben, so empfiehlt es sich auf jeden Fall, ein Upgrade durchzuführen. Hier ist zu beachten, dass man zuerst den Exchange und anschließend das Windows auf 2003 hebt und natürlich muss Aktive Directory auch vorher auf beides vorbereitet werden. In jedem Fall sollten die zugehörigen KB-Artikel, die man von der Startseite der Installations-CD erreichen kann, gelesen werden.
Während der Installation wird man zum Installieren nicht vorhandener Dienste (Messaging, IIS) aufgefordert, die man über Systemsteuerung / Software problemlos nachinstallieren kann. Nach der Installation sollte man unbedingt das letzte Service-Pack installieren, sofern es noch nicht in der Installation enthalten war. Nun noch ein Neustart und man hat einen funktionstüchtigen Mailserver inklusive eines einsatzbereiten Web-Access (Webmail).

Konfiguration

Als nächstes müssen die Mailboxen eingerichtet werden. Einfach unter Active Directory Benutzer und Gruppen über dem Benutzer die rechte Maustaste drücken und auf Exchange Aufgaben klicken, bestätigen und fertig.
Jetzt können schon die ersten Outlook-Clients, solange sie sich innerhalb der Domäne authentifizieren, angebunden werden (Extras / Konten / mit Exchangeserver verbinden). Standardmäßig ist der Zugriff und das Relaying auf die Benutzer und Computer innerhalb der Domäne beschränkt (das war ja nicht immer so!).
Die wichtigsten Einstellungen werden im Systemmanager von Exchange unter den Globalen Einstellungen / Nachrichtenübermittlung bzw. unter Server / Protokolle / SMTP vorgenommen.

Mail-Clients allgemein

Befindet man sich nicht innerhalb der Domäne oder verwendet man einen anderen Mail-Client, dann muss die Verbindung zum Exchange über die Protokolle POP3 oder IMAP aufgebaut werden. Standardmäßig sind die Dienste zwar installiert, müssen aber händisch aktiviert bzw. gestartet werden (Systemsteuerung / Verwaltung / Dienste). Nicht vergessen, die zugehörigen Ports auf der lokalen bzw. Netzwerkfirewall für den Exchange-Server frei zu schalten.
Exchange Server Abb.

Outlook

Der klassische Standard-User arbeitete bisher die meiste Zeit auf einem PC innerhalb einer Domäne und hat dort sein Benutzerprofil mit seinem Outlook-Profil, das eine direkte Exchange-Verbindung hat. Doch die Mobilität der Benutzer steigt ständig und da Laptops mittlerweile fast das Gleiche können wie PCs und immer preisgünstiger werden, arbeiten viele User zusätzlich oder ausschließlich auf diesen mobilen PCs.

Exchange-Cache-Modus

Will man seine Arbeitsstation unabhängiger vom Server betreiben und auch den Netzwerkverkehr verringern, sollte man den Cache-Modus aktivieren.
Exchange Server Abb.
In diesem Modus wird eine Kopie des eigenen Postfachs lokal abgelegt und zur Verfügung gestellt. Dadurch hat man die Möglichkeit, sein Mail-Profil mitzunehmen und damit z. B. zu Hause zu arbeiten, auch wenn der Server nicht erreichbar ist. Will man nun trotzdem online arbeiten, so gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine relativ neue und trotz sicherheitstechnischer Überlegungen sehr einfache Methode ist der Zugriff über http auf den Exchange-Server.

RPC-über-HTTP

Einerseits muss am Server der Dienst (Systemsteuerung / Software / Windows-Komponenten hinzufügen/entfernen / Netzwerkdienste / RPC-über-HTTP-Proxy) nachinstalliert werden und andererseits muss der Outlook- Client dafür konfiguriert werden (E-Mail-Konten / Weitere Einstellungen / Exchange-Proxyeinstellungen).
Zu empfehlen wäre hier natürlich auch, die Verbindung über eine Verschlüsselte Leitung (ssl) zu führen.

HTTPS

Im akademischen Bereich kann man jetzt SSL-Zertifikate für Server kostenlos bekommen 1. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, sich selbst ein Zertifikat auszustellen und zu bestätigen. Zwar kommt dann eine Meldung, dass die Quelle des Zertifikats nicht als vertrauenswürdig bestätigt werden kann, aber die Verschlüsselung bleibt dieselbe. Wichtig im Zusammenhang mit RPC-über- HTTP (HTTPS) ist, dass man vor der Verwendung von Outlook einmal eine HTTPS-Seite aufruft und das Zertifikat einmal in sein System installiert.
Ob es funktioniert und welche Verbindung Outlook verwendet, sieht man, wenn man bei geöffnetem Outlook mit der Maus über das Symbol rechts unten fährt und bei gedrückter Strg-Taste die rechte Maustaste drückt und dann auf Verbindungsstatus klickt.

Web-Access

Hat man seinen Laptop nicht dabei und man will von einem fremden PC aus mit seinem Mailprofil arbeiten, gibt es die Möglichkeit, über das Webmailsystem Web- Access zu arbeiten. Die volle Funktionalität hat man mit dem hauseigenen Internet Explorer von einem Windows-PC aus zur Verfügung, aber es funktioniert auch - mit einigen optischen und funktionalen Abstrichen - von anderen Browsern aus.
Web-Access erlaubt dem Benutzer den Zugriff auf sein Postfach, wobei er nicht nur Zugriff auf alle seine Mails hat, sondern auch auf seine Kontakte, Notizen, Kalender, Aufgaben, Journale und Ordner.

Öffentliche Ordner

Die Groupware-Umgebung der Öffentlichen Ordner erlaubt das Bereitstellen von Informationen für bestimmte Benutzergruppen oder Benutzer in bestimmten Formaten. Je nach Konfiguration der Empfängerrichtlinien werden automatisch für jeden Ordner Mailadressen generiert, unter denen die Ordner als Empfänger erreichbar sind. Man kann es wie ein funktionsspezifisches News-System betrachten. Zum Beispiel können Kalender- und Kontaktgruppen für Benutzer einer Gruppe in einem Ordner angelegt werden und alle Benutzer, die Lesezugriff besitzen, können diese Informationen verwenden.
Um diese Funktion nutzen zu können, müssen Sie einem bestimmten Benutzer der Domäne die Eigentumsrechte der Öffentlichen Ordner zuweisen. Danach kann dieser Benutzer weiter Ordner mit den gewünschten Informationen erstellen (Administratoren sind standardmäßig gesperrt). Folgende Ordner werden angeboten: E-Mail, Kontakte, Termine, Besprechung usw.
Mit Outlook 2003 können die Öffentlichen Ordner problemlos verwaltet, bearbeitet und benutzt werden.
Die Berechtigungen der Öffentlichen Ordner werden in Stufen eingeteilt: Stufe 1 bis Stufe 8, wobei Stufe 8 alle Berechtigungen bedeutet und Stufe 1 fast keine. Die Berechtigung für einen normalen Benutzer, der selbst Elemente erstellen soll, seine eigenen Elemente löschen und sie nachträglich auch noch bearbeiten und lesen darf, ist die Stufe 4.
In Zukunft werden die Öffentlichen Ordner wohl vom Sharepoint-Server abgelöst.
Das ist auch der Grund, warum man diese beiden Server nicht auf derselben Maschine installieren darf.

Abwesenheitsassistent

Weiters ist es möglich, den Abwesenheitsassistenten zu aktivieren. Dieser wird benötigt, damit Exchange für einen Benutzer eine Abwesenheitsnotiz an einen E-MailAbsender absetzen kann, wenn dieser nicht erreichbar ist (z.B. im Urlaub). Bei diesen Einstellungen ist es auch möglich, eine Weiterleitung der E-Mails zu aktivieren. Hierbei ist jedoch höchste Vorsicht geboten, da dadurch auch Spam-Mails an alle Benutzer weitergeleitet werden und auf diese geantwortet wird. Dies ist in den meisten Fällen unerwünscht und kann auch zu einem schnellen Anwachsen des Speicherplatzes führen. Um diesen zu aktivieren, öffnen Sie die MMC, wechseln in die Globalen Einstellungen, klicken auf Internet Nachrichtenformate und im linken Fenster sollte der von Ihnen installierte Ordner sein. Öffnen Sie die Eigenschaften von den Nachrichtenformaten und wechseln Sie in die Registerkarte Erweitert und hier haben Sie die Möglichkeit, den Abwesenheitsassistenten für externe Mail-Eingänge zu aktivieren. Wird der Abwesenheitsassistent hier nicht aktiviert, dann wird nur innerhalb der Domäne benachrichtigt.
Kleiner Tipp am Rande: Wenn Sie sich Beschwerden von Usern ersparen wollen, die ihre Mails nicht lesen können und im Anhang ein Mail.dat File haben, stellen Sie das Exchange-Rich-Text-Format auf Nie verwenden.
Exchange Server Abb.

Mobile Dienste

Hat man gar keinen PC oder Laptop zur Verfügung, gibt es immer noch die Möglichkeit, sich mit dem Handy auf den Exchange Server zu verbinden.
Will man nur Mails abfragen, so kann man sich über seinen Provider ins Internet verbinden und dann auf den Exchange Server per POP3 oder IMAP zugreifen.
Unterstützt mein Handy oder Organizer Pocket-PC und ActiveSync, so können alle Features wie z. B. Kontakte, Termine, Notizen genützt werden und zwar nicht nur auf pull, sondern auch auf push.
Leider werden Drittanbieter nicht direkt unterstützt. So muss zum Beispiel für die Verwendung von Sync-ML (z.B.: Symbian) eine eigene Software zur Synchronisierung installiert werden.

Intelligenter Nachrichtenfilter

Bei so viel Mobilität muss man natürlich darauf achten, dass man den Datentransfer so gering wie möglich hält, da das ja Geld kostet. Wenn der Inhalt der Mailboxen zum größten Teil aus Spam-Mails besteht, so kann das Mail-Abfragen per Handy schon eine Weile dauern und kostet dementsprechend sinnlos viel Geld, da im Normalfall GPRS-Verbindungen genutzt werden. Der "Intelligente Nachrichtenfilter" stellt erstmals seit SP1 (hier musste der IMF noch nachträglich installiert werden) eine integrierte Möglichkeit dar, Spam-Mails zu blocken, ohne auf Drittanbieter zurückgreifen zu müssen. Mit SP2 wird IMF automatisch mitinstalliert, allerdings gilt es hier zu beachten, dass, wenn IMF schon zuvor installiert wurde, alle Einstellungen verloren gehen. Bei der Konfiguration wird ein Zahlenwert zwischen 1 und 10 festgelegt, wobei 1 die wenigsten Mails blockt und 10 die meisten. Bei Stufe 10 ist die Gefahr hoch, Mails zu blocken, welche eventuell keine Spam-Mails darstellen. Der Nachrichtenfilter bietet die Möglichkeit, Nachrichten, welche als Spam identifiziert wurden, in einen Ordner auf dem Server zu verschieben oder sie gleich zu löschen. Sollte man sich entscheiden, die Mails auf dem Server aufzuheben, so hat der Administrator die Möglichkeit, Mails, welche fälschlicher Weise geblockt worden sind, dem Empfänger weiterzuleiten und den Absender zu den "sicheren Absendern" hinzufügen. Jedoch bleibt zu beachten, dass jede abgelegte E-Mail Speicherressourcen benötigt und dadurch notwendiger Platz aufgebraucht wird. Auch bei Sicherung des Servers kann dies zu Schwierigkeiten führen, daher ist es empfehlenswert, von Zeit zu Zeit dieses Verzeichnis zu löschen.
Zum Aktivieren des Nachrichtenfilters müssen Sie zuerst im Systemmanager von Exchange in den Ordner Globale Einstellungen wechseln, danach die Eigenschaften der Nachrichtenübermittlung öffnen. Im Register Intelligenter Nachrichtenfilter können nun die Zahlenwerte festgelegt werden. Sollte das Service Pack 2 schon installiert sein, so muss der Nachrichtenfilter explizit aktiviert werden. Dazu wechselt man in den Ordner Administrative Gruppen, öffnet seine Gruppe, wählt seine Server aus und wechselt in den Ordner Protokolle und zum Schluss in den Ordner SMTP. (z. B.: Administrative Gruppe - Erste administrative Gruppe - Mein Mailserver - Protokolle - SMTP). Am Bildschirm sollte nur der virtuelle Standardserver für SMTP erscheinen. Nun mittels Rechts-Klick die Eigenschaften aufrufen, im Register Allgemein auf Erweitert klicken, in dem nun geöffneten Fenster auf Hinzufügen oder - wenn schon etwas konfiguriert wurde - auf Bearbeiten klicken.
Hier haben Sie nun die Möglichkeit, den Nachrichtenfilter durch Setzen des Häkchens auf Intelligent Message Filter anwenden zu aktivieren. Danach alles mit OK bestätigen. Problem des Nachrichtenfilters ist, dass es keine Möglichkeit gibt, Ausnahmen darzustellen.
Exchange Server Abb.

Tipp für FAX

Sollten Sie ein Faxgerät betreiben, welches das Fax automatisch an den Mailserver weiterleitet, kann es vorkommen, dass der Nachrichtenfilter diese Mails mit den Faxen als Spam ansieht. Jedoch gibt es hierfür bereits eine Lösung.
Exchange Server Abb.
Nun sollten alle Faxe wieder ohne Problem ankommen.

Absenderfilter

Da auch gesendete Mails einen Postfachspeicher überfüllen können, gibt es eine weitere Möglichkeit der Spamverminderung, die Absenderfilterung. Diese Funktion erlaubt dem Administrator am Server festzulegen, ob ein bestimmter Absender ein Spam ist und somit gleich verschoben oder gelöscht wird. Der Absenderfilter kann auch ganze Domänen blocken. Z.B. @hotmail.com.

Größe der Postfächer

Wird eine Maibox dennoch zu groß, dann haben Sie die Möglichkeit am Exchange Server - entweder für alle Postfächer oder nur für einzelne - die Größe des Speicherplatzes zu definieren und den Benutzer zu warnen, dass es eng wird. Sie können festlegen, ab welcher Postfachspeichergröße ein Benutzer gewarnt wird, wann kein Senden mehr möglich ist und ab wann er nichts mehr empfangen kann.
Exchange Server Abb.

Systemanalyse

Best Practices Analyzer Tool

Das ist ein Programm, welches erst ab Service Pack 1 funktionstüchtig ist, jedoch wertvolle Informationen über den Zustand Ihres Servers liefert.
Exchange Server Abb.
Der besondere Vorteil dieses Programms ist es, dass es nicht nur den Fehler liefert sondern auch einen Link zu einer Problemlösung bei Microsoft. Das erspart den Administratoren das lange Suchen nach einer Lösung.
Das Programm muss man sich von der Microsoft Homepage herunterladen und installieren. Es ist kein Neustart nach der Installation notwendig, daher können Sie es auch während des Betriebes installieren.
Beim Programmstart wird automatisch auf neue Updates geprüft, danach kann man sich mit dem Active Directory verbinden, falls eines vorhanden ist.
Als nächstes kann man eine neue Prüfung starten oder planen. Bei dem Health und Performance Check empfiehlt sich eine Planung, da diese Prüfung etwas länger dauert ( > 2 h).
Für die Planung einer Überprüfung müssen bei der Verbindung zum Active Directory alle erweiterten Anmeldeinformationen eingegeben werden. Wichtig hierbei ist, dass der angegebene Benutzer Administratorenrechte im Active Directory sowie auf dem Exchange Server hat, da sonst eine Planung nicht möglich ist.
Nachdem eine Prüfung abgeschlossen ist, müssen Sie nur noch auf Bericht für diese Best Practices-Prüfung klicken und erhalten das folgendes Bild.
Exchange Server Abb.
Hier sehen Sie ein Problem und nachfolgende drei Links mit verschiedenen Optionen. Bei dem ersten Link handelt es sich um die Problemlösung. Dieser öffnet die Microsoft Homepage mit dem Artikel, welcher die Lösung des Problems beschreibt. Sie können diesen Bericht exportieren, der Bericht erhält das Format *.xlm.

Wartung

Je nach Auslastung des Servers und Größe der Datenbank empfiehlt es sich, in regelmäßigen Intervallen Defragmentierungen und Backups mittels der guten alten Methode des Skriptings durchzuführen, sowie das regelmäßige Löschen der Spam-Mails, falls diese archiviert werden.
Das Defragmentieren mittels eseutil sollte nur in Verbindung mit einer Sicherung der Datenbank durchgeführt werden, um einen möglichen Datenverlust zu vermeiden. Das Defragmentieren der Datenbank ist notwendig, um Speicherplatz zu sparen und eine schnelleren Zugriff innerhalb der Datenbank zu gewährleisten. Leider sind die Informationen in der Knowledge Base hierzu teilweise etwas verwirrend, aber hat man einmal sein Skript erstellt, kann man es immer und überall verwenden.
Getreu dem Motto "doppelt hält besser" sollte eine zusätzliche tägliche oder wöchentliche Sicherung der Postfächer und Öffentlichen Ordner über ntbackup durchgeführt werden, da die Defragmentierung mittels eseutil nur offline durchgeführt werden kann und deshalb nicht so häufig zum Einsatz kommt.
Ebenfalls sollten regelmäßig automatische Windows Updates durchgeführt werden, um den Server am neuesten Stand zu halten. Dieses lässt sich ja schon seit geraumer Zeit komfortabel über die GPOs für Server und Clients bewerkstelligen.
Generell empfiehlt es sich, einen Zeitplan zu erstellen, bei dem die verschiedenen Tasks für Backup, Update, und Defragmentierung von Platten und Datenbanken zeitlich aufeinander abgestimmt sind, damit es nicht zu Komplikationen im System (eventuellen Neustarts) kommt.

Zusammenfassung

Der Exchange Server lässt sich im Gegensatz zu seinen Vorgängern unkompliziert und ohne großes Vorwissen installieren und läuft nach eigener Erfahrung sehr stabil. Der Webzugriff ist voll funktionstüchtig und ermöglicht den Benutzern den Zugriff auf ihre Postfächer von überall aus. Nach der Einrichtung der Wartungsskripts wird die Sicherung und Defragmentierung automatisch durchgeführt und somit wird der administrative Aufwand auf ein Minimum reduziert. Mit dem Systemmanager und der MMC für Active Directory hat man einen komfortablen Überblick über die Benutzer und deren Postfächer. Negativ ist nur anzumerken, dass, wenn man Tools einsetzt, die später in einem Servicepack mitgeliefert werden, die Konfigurationen nicht übernommen werden. Dies hat zur Folge, dass Administratoren, denen man empfohlen hat, diese Tools zu verwenden, dann mit dem Einspielen des Servicepacks oftmals negative Überraschungen erleben, da sie dann mit Beschwerden der User bombardiert werden.
Im Großen und Ganzen ist der Microsoft Exchange Server 2003 SP2 besser als sein Vorgänger und lässt in Zukunft Großes erwarten, vor allem in Bezug auf den Sharepoint-Server. Vielleicht fällt Microsoft auch noch etwas zum Thema "Schutz vor Viren und Würmern" ein!

1 Siehe http://nic.tuwien.ac.at/services/zertifikate.
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