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ZIDNews Redaktionssystem

Irmgard Husinsky

Bei jedem Relaunch einer größeren Website stellt sich bald die Frage nach einem Content Management System zur Bewältigung und Organisation der zunehmenden Inhaltsmengen. Wir haben seit Mitte des Jahres für die Pflege und Aktualisierung der wichtigsten Ankündigungs-Webseiten des ZID ein in Zope programmiertes Redaktionssystem im Einsatz.

Nach Analyse der bisherigen Strukturen der Webinhalte des ZID und Abwägen der vorhandenen Möglichkeiten und Kapazitäten haben wir uns entschieden, auf die bereits bei TUWIS++ bewährte Zope-Technologie zu setzen und fürs Erste ein System zur Verwaltung von News-Beiträgen in verschiedenen Kategorien als Zope- Anwendung zu realisieren. Das System wurde von Dipl.-Ing. Felix Beer speziell nach unseren Anforderungen und Wünschen entwickelt.

Die Homepage des ZID soll nicht nur - wie bisher - die Navigation enthalten, sondern sofort stets aktuelle Meldungen (News) für unsere Kunden anzeigen:

Mehrere News-Kategorien wurden eingerichtet: ZID- Homepage, Standardsoftware-News, Kommunikations- News, Studentenservice-News, Security-News.

Kategorie Webadresse
ZID Homepage, allgemeine ZIDNews www.zid.tuwien.ac.at
Standardsoftware-News sts.tuwien.ac.at/sts_abteilungsneuigkeiten.php
Kommunikations-News, TUNET Newsletter nic.tuwien.ac.at
News für Studierende, Studentenservices student.tuwien.ac.at
Security-News, Systemsicherheit www.zid.tuwien.ac.at/security/news.php

Das System ist ein genau auf unsere Anforderungen zugeschnittenes Redaktionssystem, das berechtigten Personen erlaubt, die Inhalte der entsprechenden Webseiten des ZID aktuell zu halten.

Die Eingabe und Pflege der Beiträge erfolgt über eine einfache strukturierte Webmaske (keine Browser-spezifischen Anforderungen).

Die bereichsverantwortlichen Mitarbeiter (Autoren) sind mit entsprechenden Rechten ausgestattet (freigabeberechtigt oder moderiert). Die Validierung erfolgt mit dem TU-Passwort. Über die Redaktion (mehrere Redakteure im ZID) wird der gesamte Erstellungsprozess der Dokumente gesteuert.

Die News-Beiträge sind strukturiert und werden automatisch im passenden Layout auf den entsprechenden Newsseiten dargestellt.

Ein Beitrag (Artikel) besteht aus einem Titel, einem so genannten Teaser ("Anreißer", er verweist auf einen hervorzuhebenden Inhalt) und einem Message-Body (Volltext). Der Titel und der Teaser erscheinen auf der Newsseite, der Message-Body (die Vollversion) auf einer eigenen Webseite (beim "[mehr...]"-Klick).

Ferner kann der Beitrag mit einem Bild illustriert werden. Dazu stellt eine Grafiklibrary im Redaktionssystem Bildmaterial in entsprechender Größe und Qualität zur Verfügung.

Mit der enthaltenen Zeitsteuerung wird festgelegt, in welchem Zeitraum die Informationen auf der News-Seite sichtbar sind (auf die Minute genau). Abgelaufene Beiträge wandern ins Archiv. Dort sind jetzt auch die Beiträge aus den bisherigen News-Systemen des ZID seit dem Jahre 1994 (TUNET Newsletter und ZIDNews über MHonArc) abgelegt.

Ein großer Vorteil in der Bedienung des Redaktionssystems ist die Möglichkeit, bereits publizierte Beiträge wieder zu bearbeiten (berechtigter Autor oder Redakteur), da man erfahrungsgemäß Tippfehler und andere Fehler nicht in der Vorschau erkennt, sondern erst, wenn der Text schon online ist. Außerdem kann die Gültigkeitsdauer jederzeit verändert werden.

Die Volltextsuche des ZID (ht://Dig) indiziert auch die Inhalte der News-Beiträge des Redaktionssystems.

Zur technischen Realisierung

Als Basis des Systems wurde der Zope Application Server verwendet, der auch bei TUWIS++ zum Einsatz kommt. Als Betriebssystem stand Solaris zur Verfügung.

Die Messages selbst werden im Filesystem abgelegt, zum Teil, um eine leichtere Verarbeitung mit Kommandozeilentools zu ermöglichen, zum Teil, um die ZODB (Zope Object Database) nicht unnötig aufzublähen. Ein Ablegen der Messages in einer relationalen Datenbank schied aus, weil am Zielserver keine Datenbank vorhanden und erwünscht war, daher wurde die Indexierung der Messages mit dem Zope-eigenen ZCatalog gelöst, der die benötigten Indizes hält und komfortable Abfragemöglichkeiten bereitstellt.

Die Autorisierung der Benutzer erfolgt wie bei TUWIS++ über die ZID Personendatenbank, hier konnten einige Programmteile recycled werden.

Die Anwendung selbst ist in einen allgemein zugänglichen (Frontend-)Bereich und einen autorisierten Bereich gegliedert; das Frontend bereitet über Page Templates und Python Scripts die einzelnen Messages auf, im autorisierten Bereich können Artikel verfasst, redigiert und freigeschalten werden, wobei die zur Verfügung stehenden Funktionen von der Rolle des Benutzers (Redakteur, Autor, moderierter Autor) abhängig sind.

Die Schnittstelle zu den Messages im Filesystem wird zum einen über LocalFileSystem-Folder, zum anderen über ExternalMethods (Python-Scripts im Filesystem) hergestellt, alle anderen Objekte sind in der ZODB abgelegt.

Für die Verwaltung der Grafiken wurde ein kleiner File-Uploadbereich geschaffen.

Da die Verwaltung der Seiten zwar zentral erfolgen soll, das Publizieren zum Teil aber auf einzelne, möglichst autarke Webserver ausgelagert ist, und die Seiten auch eventuell im eigenen Design angeboten werden sollen, wurde die Entscheidung getroffen, auf diesen Servern die von Zope gerenderten Seiten oder Seiten- fragmente im Filesystem abzulegen und per SSI in die lokal vorhandenen Seiten zu integrieren. Damit können auch zu Down-Zeiten des Redaktionssystems auf diesen Servern News angezeigt werden und die Last am Redaktionssystem wird gering gehalten.

Archivierte Seiten werden in einer selbstständig wachsenden Ordnerstruktur (Jahr/Monat) abgelegt, um die Anzahl der Einträge pro Verzeichnis nicht ausufern zu lassen und die Übersicht zu erleichtern.


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