Andreas Klauda
Da die -eventuell unbewusste -Verwendung von so genannten File Sharing Tools, wie KaZaA, WinMX, Gnutella usw. den eigentlichen wissenschaftlichen Nutzverkehr am TUNET zunehmend beeinträchtigen, möchte ich hier ein paar Informationen und Tipps zu deren Verwendung geben.
Im Prinzip funktionieren alle diese Programme nach dem gleichen Schema, sie unterscheiden sich nur durch verschiedene Peer-to-Peer-Netze und Ausstattung: Nach der Installation können eigene Files (MP3, Bilder, Videos usw.) zum Download angeboten werden. Mit einer eingebauten Suchfunktion können die Rechner der anderen Benutzer nach Dateien durchsucht werden. Bei großen Peer-to-Peer-Netzen wie FastTrak sind oft bis zu 2 Mio. User online, dadurch ergibt sich eine beachtliche Anzahl von Dateien, die "getauscht" werden können.
Diese Art von Software kommt ohne zentralen Fileserver aus, die angebotenen Dateien befinden sich nur auf den heimischen Rechnern der Benutzer und werden auch von dort zum Download angeboten. Als Nebeneffekt beim Download steht der Rechner dann sofort auch als Server zur Verfügung, wodurch der Zugriff für andere Benutzer aus dem Internet offen steht und so abgehender Verkehr erzeugt wird, was vielen Benutzern nicht bewusst ist.
Da viele private Anwender nicht über Breitband-Internet verfügen, kann der Download mitunter einige Zeit dauern, auch wenn man selbst einen schnellen Internetzugang hat. Einige Programme greifen hier zu einem Trick und können eine Datei auch von mehreren Quellen gleichzeitig laden. Die Software holt sich dazu von jeder Quelle einen Teil der Datei und setzt diese nach dem Download wieder zusammen, wobei Rechner mit guter Internetanbindung bevorzugt werden.
Gründe, die Download-Dateien in kleinere Teile zu zerstückeln, sind:
Dies ist ein Verstoß gegen die Security Policy und ist dementsprechend
nicht zulässig:
Abschnitt 6. Regelwidrige Benutzung: Absatz B2) Aneignung
von Ressourcen über das zugestandene Maß.
Weiters definiert die TUNET Benützungsregelung (nic.tuwien.ac.at/tunet/benutzungsregelung.html) unter Punkt 2.2 "Eine unmäßige Verwendung für private Zwecke oder persönliche Geschäfte ist unzulässig" oder Punkt 2.3 "Eine Verwendung ist unzulässig, wenn sie andere Benutzer oder Service-Anbieter behindert oder wenn es das gute Funktionieren der Services des TUNET oder deren Partner-Netzwerke stört".
Das betrifft natürlich auch den übermäßigen Download und nicht nur das Anbieten ("Uploaden").
Die meisten Programme verfügen jedoch über die Möglichkeit, die Bandbreite einzuschränken oder den Upload ganz abzuschalten.
Möchte man Files anbieten, sollte die Bandbreite eingeschränkt werden. Ein empfohlener Wert ist hier 64Kbit/sec, zusätzlich muss noch die Option Beste Bandbreite wenn der Computer nicht betätigt wird deaktiviert werden, damit die Beschränkung wirksam wird.
Sollte ein Programm keine solche Funktion haben, ist von dessen Verwendung abzuraten.
In dem Zusammenhang möchte ich noch auf einen Punkt der Security Policy
hinweisen:
Abschnitt 6. Regelwidrige Benutzung: Absatz C1) Kopieren und
Verbreiten auf Computer der TU Wien bzw. der Transport über Netze der TU
Wien von urheberrechtlich geschütztem Material im Widerspruch zu Lizenzvereinbarungen
oder anderen Vertragsbestimmungen.
Ein weiteres Problem bei vielen File Sharing Tools ist, dass sie mit so genannter Spyware versehen sind.
Das sind kleine Programme, die sich unbemerkt im Hintergrund mit installieren und Daten wie besuchte Webseiten, eingegebene Suchbegriffe, Online-Zeiten usw. übertragen und speichern.
Diese Daten werden dann von verschiedenen Werbefirmen für gezieltes Spam-Mailing und andere Dinge "verwendet". Diese "Zusatzsoftware" kann z.B. mit Ad-Aware (zu finden auf www.zid.tuwien.ac.at/sts/security/freeware/) entfernt werden, allerdings verweigern die meisten der Programme dann den Dienst. Eine Alternative ist WinMX, das keine Spyware enthält.
Verkehrsstatistiken für das TUNET:
nic.tuwien.ac.at/tunet/traffic/