TU-ADSL

Johann Kainrath

Der Zentrale Informatikdienst konnte vor kurzem mit der Telekom Austria einen Vertrag über die Nutzung von ADSL durch Angehörige der Technischen Universität Wien (Studierende und Mitarbeiter) abschließen. Organisatorische und technische Details sind weitgehend geklärt, im folgenden Artikel sind nur die wichtigsten Eckpunkte dieser Kooperation veröffentlicht. TU-ADSL

Was ist ADSL?

Die Abkürzung ADSL steht für Asymmetric Digital Subscriber Line. Diese Technik ermöglicht es, über normale Telefonleitungen (Kupferkabel) viel höhere Datenübertragungsgeschwindigkeiten als mit herkömmlichen Modems oder ISDN zu erreichen. Es handelt sich dabei um eine permanente Standverbindung (Digital Subscriber Line): Man kann rund um die Uhr mit dem Internet verbunden sein, lästige Anwahlvorgänge entfallen. Bei fast allen ADSL-Varianten ist die Datenübertragungsrate vom Internet zum Kunden (Download) deutlich größer als in die umgekehrte Richtung (Upload), daher der Begriff "asymmetrisch". Die Telefonkommunikation wird bei ADSL nicht beeinflusst -man kann also gleichzeitig telefonieren und die Datenverbindung ins Internet nutzen. Voraussetzung ist ein herkömmlicher Telefonanschluss der Telekom Austria; zusätzlich muss über einen Splitter ein ADSL-Modem an die Telefonsteckdose angeschlossen und mit dem Rechner verbunden werden.

Warum TU-ADSL?

Der Zentrale Informatikdienst bietet allen Universitätsangehörigen bereits seit Jahren Internetzugang über Wählleitungen an. Nun kommt mit TU-ADSL auch ein weiterer Breitbanddienst mit innovativer Technologie hinzu, der österreichweit in Anspruch genommen werden kann. Derartige Dienste -auch ADSL -kann jeder Benutzer aber auch über diverse Internet Service Provider beziehen. Für den Zentralen Informatikdienst ist es nur dann sinnvoll, solche Services zu betreiben, wenn es für die Universitätsangehörigen deutliche Vorteile bringt.

Die Telekom Austria verlangt für jeden ADSL-Anschluss ein monatliches Grundentgelt, das der Benutzer bezahlen muss. Der Zentrale Informatikdienst trägt alle weiteren bei ihm anfallenden Kosten selbst. Die Entgelte für die Benutzer liegen daher deutlich unter denen kommerzieller Angebote. Dafür müssen universitäre ADSL-Benutzer aber mit gewissen Einschränkungen leben: Es gibt nur einige bestimmte Arten von ADSL-Anschlüssen, während man am Markt unter einer Reihe von Varianten wählen kann. Weiters ist eine persönliche Störungsannahme bzw. Beratung nur am Vormittag möglich.

Üblicherweise wird bei ADSL für Privatkunden eine Beschränkung des Download-Volumens vereinbart (ADSL-Dienste ohne jede Limitation sind wesentlich teurer): Ab Überschreiten einer bestimmten Grenze muss ein weiteres Entgelt pro zusätzlich übertragenem Megabyte entrichtet werden. Beim ADSL-Dienst des ZID (TU-ADSL) gilt hingegen das Fair Use-Prinzip, und es werden neben dem monatlichen Grundentgelt keine Zusatzentgelte eingehoben.

Fair Use bedeutet, dass auf ein gewisses Gleichgewicht unter den Benutzern Wert gelegt wird und eine exzessive Ausnutzung der Verbindung vermieden werden soll. Ein zeitweiliges Überschreiten des Datentransfervolumens ist zulässig; nur Benutzer, deren Übertragungsvolumen permanent deutlich über dem Durchschnitt liegt, werden zunächst über diesen Umstand informiert und zu einer Änderung ihres Verhaltens aufgefordert. Wer ständig große Datenmengen überträgt, wird einen der wesentlich teureren kommerziellen Dienste, die keine Beschränkungen aufweisen, in Anspruch nehmen müssen.

Als TU-ADSL Benutzer bekommen Sie eine fix zugeordnete IP-Adresse aus dem Netz der TU Wien zugewiesen. Dadurch hat Ihr Rechner zu Hause die selben Berechtigungen wie ein lokal im TUNET angeschlossener Rechner (wichtig etwa beim Zugriff auf Ressourcen in Datenbanken, Webseiten, Bibliotheksangeboten) und damit natürlich auch entsprechende Rechte im Internet.

Wenn Sie noch keinen ADSL-Anschluss haben und alle Voraussetzungen erfüllen, können Sie sich unter nic.tuwien.ac.at/tunet/adsl/

anmelden. Ein Providerwechsel bei bestehendem ADSL-Anschluss ist möglich.

TU-ADSL: Die Fakten

Nutzungsberechtigt sind alle Angehörigen der Technischen Universität Wien, das sind Studenten mit einem gültigen Studenten-Account sowie Mitarbeiter, Drittmittelangestellte, Lehrbeauftragte usw., die neben einem Eintrag in der ZID Personendatenbank / White Pages  über eine gültige Mailadresse verfügen. Im TU-ADSL ist kein Mail Account und kein Webspace der Telekom Austria enthalten.

Voraussetzungen:

Das ADSL-Modem und die erforderliche Software werden vom Kunden selbst installiert (außer ISDN). Der Anschlussdes ADSL-Modems an den PC erfolgt wahlweise über USB oder 10BaseT (Ethernet).

Kosten:

einmaliges Herstellungsentgelt für ADSL-Anschluss:

monatliche Entgelte:

Es fallen keine zusätzlichen Entgelte wie Volumsentgelt, Online-Entgelt, Online-(Fernsprech-Dial-In-)Tarife bzw. Kautionen an.

Technische Daten:

Die Datenübertragungsraten des ADSL-Anschlusses betragen 512 Kbit/s (Download) und 64 Kbit/s (Upload).

Das Transfervolumen liegt bei maximal 2 GB pro Monat. Es gilt das Fair Use-Prinzip. Es werden keinesfalls über das monatliche Grundentgelt hinausgehende Entgelte für ADSL-Dienstleistungen eingehoben. Bei Überschreiten des Transfervolumens wird (nach vorheriger Warnung) der Zugang zum Internet, ab 2,5 GB auch der Zugang zum Datennetz der TU Wien bis zum Monatsende gesperrt.

Der Datenverkehr vom TU-ADSL-Rechner zum Internet und zum TUNET Wien ist uneingeschränkt möglich (im Rahmen des Transfervolumens). Ein Verbindungsaufbau aus dem Internet zum TU-ADSL-Rechner ist nicht möglich (wird durch eine Firewall des ZID geblockt).

Information und Beratung:

Beratung und Störungsannahme werden vom ZID der Technischen Universität Wien durchgeführt:

TU-ADSL Beratung, Freihaus, 2. OG, roter Bereich, Eingang Rechnerraum, Raum DC02B06
Montag bis Freitag (werktags), 9 bis 13 Uhr
Hotline: 58801-42007
E-Mail: adslhelp@zid.tuwien.ac.at

Anmeldung, weitere Anleitungen und Informationen: nic.tuwien.ac.at/tunet/adsl/

ADSL Verbindung ADSL Verbindung

Die PPTP-Verbindung (Point-to-Point Tunneling Protocol) zur TU Wien geht vom PC des TU-ADSL-Benutzers über Modem und Splitter zu einem DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) und dann durch das ATM-Netzwerk der Telekom Austria zum nächstgelegenen BRAS (Broadband Remote Access Server). Der BRAS befragt den AAA-Server (Authentication, Authorization, Accounting) der Telekom Austria, an welchen L2TP-Tunnel-Endpunkt (Layer Two Tunneling Protocol) die Daten mit der Endung tuwien.ac.at übergeben werden sollen, und leitet sie dann an den Tunnel-Endpunkt der TU Wien weiter. Dieser sendet den Benutzernamen (UserID@tuwien.ac.at) und das Passwort an den RADIUS-Server des ZID, der die Angaben überprüft und - sofern sie korrekt sind - IP-Adresse, DNS-Server und Subnetmask zurückliefert. Diese Daten werden an den ADSL-PC übermittelt, der daraufhin einen VPN-Tunnel zum Tunnel-Endpunkt der TU Wien aufbaut. Der Tunnel bleibt bestehen, bis die Verbindung vom TU-ADSL-Benutzer getrennt wird.


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