WAP-Aktivitäten des Instituts für Festigkeitslehre

Marcus Zelezny
Marcus.Zelezny@tuwien.ac.at
Thomas Huemer
Thomas.Huemer@tuwien.ac.at

Institut für Festigkeitslehre


Das Akronym WAP findet sich derzeit in allen Medien. Um im universitären Bereich Impulse zu setzen und Erfahrungen im Einsatz mit diesem Medium zu erlangen, nutzt das Institut für Festigkeitslehre schon jetzt diese neue, sich rasant entwickelnde Kommunikationsform.


Motivation

Das Wireless Application Protocol (WAP) ist ein standardisiertes Protokoll, das Handys und anderen mobilen Endgeräten (PDAs, Organizer u. ä.) eine drahtlose Verbindung zum Internet ermöglicht. Nach Voraussagen von Marktforschern und Herstellern werden bis Ende dieses Jahres etwa 20 % und bis Ende 2002 alle Mobiltelefone WAP-fähig sein. Daher wird das bisher noch dünne Informationsangebot über WAP bald explodieren.

Mittels WAP nützt das Institut für Festigkeitslehre eine weitere Möglichkeit, sein Informationsangebot näher an sein Publikum zu bringen. Über das bestehende Internet- Informationsangebot [www.fest.tuwien.ac.at] können Inhalte 24 Stunden abgerufen werden [1]. Damit ist die Benutzung zeitlich vollkommen unabhängig. Mit WAP erreicht nun auch der ortsunabhängige Zugriff eine vollkommen neue Dimension.


Technologie

Nach Eingabe einer WAP-Adresse im Mobiltelefon - z. B. wap.fest.tuwien.ac.at - wird diese Anfrage mittels des Wireless Application Protocol (WAP) zum WAP-Proxy (Gateway) des Telekommunikations-Providers übermittelt (Abb. 1). Dieses Gateway wandelt die Anfrage HTTP-konform um und reicht sie an den Web-Server der gewünschten Adresse weiter. Dieser retourniert den angeforderten Inhalt im WML-Format (Wireless Markup Language) über das HyperText-Transport-Protocol (HTTP) an das WAP-Gateway. Dort wird die WML-Datei komprimiert (tokenized bytecode) und mittels WAP an das mobile Endgerät weitergeleitet. Der integrierte Micro-Browser stellt den übertragenen Inhalt abhängig von der verfügbaren Anzeigegröße und den Textauszeichnungsmöglichkeiten dar (hervorgehobene Linien in Abb. 1).

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Abbildung 1: Transportmechanismen und Beschreibungssprachen (Quelle: WAP-Forum [2])

Aufgrund der limitierten Dateigröße (Nokia 7110: 1,4 KB), der beschränkten Zeilenlänge und Zeilenanzahl, den nur briefmarkengroßen Grafiken sowie der minimalen Möglichkeiten der Textauszeichnung (fett, kursiv) ist eine völlig andere Seitenformatierung und Navigationsinformation als bei herkömmlichen WWW-Seiten notwendig, um sinnvoll die Möglichkeiten dieses neuen Mediums nutzen zu können. Die anderen in Abb. 1 skizzierten Umwandlungsmechanismen - speziell die HTML-Filterung - eignen sich daher nur bedingt.


Informationsangebot

Zurzeit errichten Firmen, Institutionen und Organisationen aus den verschiedensten Sparten ihre WAP-Angebote. Unter [3] finden sich einige informative WAP-Adressen. Forschungs- und Bildungsinstitutionen zeigen in diesem Bereich kaum Aktivitäten.


Inhaltsübersicht

Nach Ablauf der Begrüßungsanimation gelangt man automatisch zum Inhaltsverzeichnis der obersten Informationsebene. Hier werden die Hauptpunkte des Informationsangebotes kompakt präsentiert und zu diesen weitergeleitet (Abb. 2).

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Abbildung 2: Inhaltsverzeichnis der obersten Informationsebene


Studenteninformation

Nach Selektion des Hauptmenüpunktes Education/ Students gelangt man in jenen Bereich, der von speziellem Interesse für Studierende ist. Hier können relevante Informationen über den Studienbetrieb zeit- und ortsunabhängig abgerufen werden. Abb. 3 zeigt exemplarisch Uhrzeit und Ort der mündlichen Prüfung aus Festigkeitslehre vom 17. April 2000.

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Abbildung 3: Termine der mündlichen Prüfung


Personeninformation

Über den Menüpunkt Institute > Members gelangt man zur alphabetischen Liste aller Institutsangehörigen und von dort in die Hauptübersicht einer Person (Abb. 4). Hier können unter den Punkten Contact Adresse, Telefonnummer, E-Mail u. a. und unter Publications die Liste der Publikationen (Abb. 5) dieser Person abgerufen werden.

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Abbildung 4: Hauptübersicht einer Person

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Abbildung 5: Ausschnitt der Publikationsliste einer Person


Einzelpublikation

Nach Auswahl einer Publikation aus einer Liste (Publikation einer Person, Publikationen eines Forschungsgebietes, aktuelle Publikationen oder als Ergebnis einer Suche) erhält man zugehörige bibliographische Eckdaten (Abb. 6). Zusätzlich zum Zitat selbst werden die Auskunftsperson am Institut und assoziierte Schlagworte angezeigt.

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Abbildung 6: Zitat, Auskunftsperson und Schlagworte einer Publikation

Neben den Metadaten dieser Publikation wird zusätzlich auch das Abstract im Volltext angeboten. Dieses wird aufgrund der beschränkten Anzeige- und Übertragungsgröße automatisch mediengerecht in mehrere Teile segmentiert (Abb. 7 zeigt den ersten von zwei Teilen des Abstracts).

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Abbildung 7: Beginn des zugehörigen Abstracts


Realisierung

Die datenbankbasierenden Informationen über Institutsangehörige und die veröffentlichten Publikationen stellen einen zentralen Bestandteil des WAP-Angebots dar. Diese Inhalte werden mit dem Online-Wartungssystem HYPEDIA [1] verwaltet und sind seit über zwei Jahren über die Instituts-Homepage abrufbar.

Das WAP-Angebot stellt hiemit einen zusätzlichen presentation layer zum bestehenden WWW-Informationsangebot dar. Technisch gesehen mussten die vorhandenen Ausgaberoutinen der Datenbankabfragen (Publikationen einer Person, zu einem Forschungsbereich, Sucheingabemasken und Informationen zu Institutsangehörigen) WML-konform umformuliert werden.

Daraus resultiert, dass der Hauptanteil der über WAP angebotenen Informationen keinen zusätzlichen Eingabeaufwand mit sich bringt. Die Daten werden nur einmal erfasst und werden derzeit in drei verschiedenen Formaten (WML, HTML, BibTeX) zur Verfügung gestellt.

Ein Detail am Rande: wird versehentlich in einem Web-Browser die Adresse [wap.fest.tuwien.ac.at] eingegeben, so wird der Benutzer - über URL-Redirection - automatisch auf WWW-Seiten weitergeleitet, die das WAP-Angebot und dessen Benutzung beschreiben.


Quellen

[1] HYPEDIA: ein integriertes System zur Entwicklung und Wartung von Web-Sites eingesetzt an der Fakultät für Bauingenieurwesen, PIPELINE - Informationen des EDV-Zentrums der Technischen Universität Wien, 26, S. 41-44, 1998 [www.tuwien. ac.at/pipeline/p26/hypedia.html].

[2] WAP-Forum [www.wapforum.org]

[3] WAP-Tipps: Zeitungen:
[derStandard.at/wap], [wap.diepresse.at];
Bibliotheken: [wap.wstlb.at], [wap.lbb.at];
Portal: [wap.yahoo.de]


Auskunft

Marcus Zelezny, Content Development Group
Marcus.Zelezny@tuwien.ac.at
Thomas Huemer, Institut für Festigkeitslehre
Thomas.Huemer@tuwien.ac.at


Zum Inhaltsverzeichnis, ZIDline 3, Juni 2000