Seit Anfang dieses Jahres unterstützt die Abteilung Standardsoftware des
Zentralen Informatikdienstes die dezentralen Computersysteme der Technischen
Universität Wien in neuer Form. Im Folgenden werden die ersten Erfahrungen
mit der neuen Systemunterstützung dargelegt.
Die neue Systemunterstützung unterscheidet sich im Wesentlichen von der
alten dadurch, dass alle gängigen Plattformen bis hin zu Windows 98 und
Linux unterstützt werden, dass die Unterstützungsleistungen eventuell mit
externen Firmen durchgeführt werden, und schließlich dadurch, dass die
angebotenen Leistungen auf einem Wartungsvertrag basieren, aufgrund dessen
die Dienstleistungen angefordert werden können. Dieser Wartungsvertrag
ist allerdings kostenpflichtig, wobei die Kosten als symbolisch anzusehen
sind: Ein Jahresvertrag kostet etwa so viel wie eine einzige einschlägige
Technikerstunde. Geht man nun von einem angebrachten Kostenbewusstsein
bezüglich eines an der Technischen Universität eingesetzten Computersystems
aus, so soll die System-unterstützung dazu beitragen, dass die anfallenden
Arbeiten der Systempflege, der Fehlersuche und Fehlerbehebung bzw. die
Beratung bei Systemausbauten oder Modifikationen, die Institute weniger
belasten, die Verträge auch kaum vor finanzielle Schwierigkeiten stellen
sollten, andererseits aber effektiv wirken.
Entschließt man sich, ein Computersystem in Systempflege zu geben, so meldet man dieses am besten über das Web an, der Freigabeberechtigte des Instituts bestätigt diese Anmeldung, damit der Systempflegevertrag wirksam wird und dann in Anspruch genommen werden kann. Quartalsweise werden diese Systempflegeverträge ähnlich wie die Campussoftware abgerechnet.
Die Inanspruchnahme der Services erfolgt durch ein Call Center und wird entweder durch das Web oder durch eine Computer Helpline (42124) vorgenommen.
Ziemlich bald nach der Inbetriebnahme des Systemunterstützungsservices wurden über 200 Verträge abgeschlossen, diese Anzahl hat sich in den folgenden Wochen nur leicht erhöht und liegt derzeit bei 260. Die Erwartung war allerdings, dass mindestens 400 Verträge in Kraft sein werden. Möglicherweise liegt die noch nicht erreichte Zahl daran, dass manche Unterstützungsleistungen erst beim ersten Fehlverhalten oder bei der Notwendigkeit in die Anmeldung eines Servicevertrages münden. Ebenso ist der erwartete - oder besser gesagt befürchtete - Ansturm auf die Win95/98 Plattform ausgeblieben. Ob dies an mangelnder Information, geringem Bedarf oder einfach der Einschätzung nicht vorhandener Notwendigkeit oder nicht vorhandener finanzieller Mittel zurückzuführen ist, wird sich erst zeigen.
Unterstützte Systeme
Bezüglich der unterstützten Plattformen zeigt sich, dass Windows NT bzw. Windows 2000 am häufigsten als unterstützende Plattform abgeschlossen wurde, nämlich gut ein Viertel aller Verträge. Erst danach kommt Windows 98 und danach als erste Unix-Plattform HP-UX. Die wenigsten Verträge gibt es bei Irix und Tru64. Abkommen für Linux Systeme gibt es etwa so viele wie für Solaris. Diese Plattformverteilung entspricht durchaus den Erwartungen mit Ausnahme des wie vorhin erwähnten geringen Anteils von Windows 98, wenn man bedenkt, dass an der TU Wien sicherlich etwa 5000 PCs im Einsatz stehen, und gerade bei vielen dieser Systemen sicherlich im Laufe eines Jahres immer wieder Anfragen zu beantworten wären, Unklarheiten abzuklären sind.
Unterstützte Systeme nach Fakultäten
Ein Viertel der abgeschlossenen Verträge entfällt auf die besonderen Universitätseinrichtungen der TU Wien, das sind die Verwaltungseinrichtungen, der Zentrale Informatikdienst selbst, die Bibliothek etc. Einen etwa gleich großen Anteil haben die Fakultäten Maschinenbau und die Technisch Naturwissenschaftliche Fakultät, den relativen geringsten hat Raumplanung und Architektur.
Unterstützungsfälle, Vertrag
Unterstützungsfälle, Erledigung
Von den etwa bisher angemeldeten 160 Calls entfielen knapp 130 auf die Systempflege und 25 auf die Fernunterstützung. Das heißt, dass die ohnedies in der Minderzahl befindlichen Fernunterstützungsverträge derzeit noch weniger in Anspruch genommen werden. Pro Woche gibt es derzeit etwa 5-10 Anforderungen zur Systemunterstützung, ebenso viele können durchschnittlich auch beendet werden. Naturgemäß ist eine leichte Anhäufung der offenen Fälle zu beobachten, diese liegt derzeit bei etwa 20. Die offenen Fälle haben damit zu tun, dass komplizierte Calls einerseits einfach länger dauern, andererseits der Erledigung harren.
Betrachtet man die Verteilung der Unterstützungsfälle auf die Plattformen, so zeigt sich, dass die häufigsten Calls Linux betrafen. Die geringste Zahl wurde bei Irix verzeichnet. Eindeutig ist auch der Unterschied zwischen den relativen Anforderungen bez. Windows NT Workstation (nunmehr Windows 2000 Professional) und Windows NT Server. Die Anforderungen im Serverbereich sind etwa dreimal so hoch. Überraschend wie schon bezüglich der Anzahl der Verträge ist, dass Windows 95/98 eine relative geringe Anzahl von Unterstützungsfällen aufweist. Dies wird auch zur neuerlichen Überarbeitung der Infrastruktur führen müssen, da gerade für Windows 98 primär die Computer Helpline eingerichtet wurde und ein eigenes externes Call Center direkt angeschlossen ist, um eine unmittelbare Reaktion zu gewährleisten. Bei einer relativen geringen Anzahl von Anforderungen zahlt sich aber dieses Service längerfristig in der derzeitigen Form nicht aus.
Unterstützungsfälle, nach Plattform
Schließlich kann man die Unterstützungsfälle bez. der Plattformen noch auf die einzelnen Fakultäten aufteilen. Hier zeigt sich, dass die Inanspruchnahme durch die Fakultäten durchaus sehr unterschiedlich ist. Einzig im Linux-Bereich wurden Unterstützungen bisher von allen Fakultäten angefordert, bei Macintosh nur von einer einzigen, nämlich von Raumplanung und Architektur. Weiters zeigt sich, dass keine einzige Fakultät ihre Anfragen so gerichtet hat, dass sie sich auf alle Plattformen verteilen.
Unterstützungsfälle, nach Plattform und Fakultäten
Selbstverständlich gibt es auch Probleme und es wird diese Probleme sicher auch weiter geben. Selbstverständlich gibt es auch schlechte Bewertungen und wir fühlen uns verpflichtet, gerade aus diesen Schwierigkeiten zu lernen und laufend Verbesserungen zu erwirken. Das betrifft sowohl das System der Unterstützungen an sich, die Strukturen, die Mechanismen, aber vor allem auch die Kompetenz der beteiligten Mitarbeiter und Firmen. Daher ersuche ich auch recht herzlich alle Kolleginnen und Kollegen, durch ihre Bewertungen und ihre Kommentare zum Gelingen dieses Services auch in der nächsten Zukunft beizutragen.
Anzumerken bleibt noch, dass für das Service der Systemunterstützung im Bereich der Abteilung Standardsoftware knapp drei Mann an Kapazität direkt zur Verfügung stehen und wir vor allem in der Zusammenarbeit mit den externen Firmen noch an Erfahrung gewinnen müssen. Mein Dank gilt ganz besonders den Mitarbeitern der Abt. Standardsoftware, die ein Jahr lang dieses Service vorbereitet und aufgebaut haben und engagiert an der Umsetzung arbeiten.