HYPEDIA
ein integriertes System zur Entwicklung und Wartung von Web-Sites
eingesetzt an der Fakultät für Bauingenieurwesen

Marcus Zelezny
HYPEDIA-Entwicklung
Thomas Huemer
Institut für Festigkeitslehre

Das Internet bietet die faszinierende Möglichkeit, die Leistungen und Aktivitäten eines Instituts weltweit zu präsentieren. Einige Institute zögern noch, sich in dieser modernen Form darzustellen, da sie berechtigterweise den hohen Zeitaufwand für die Einarbeitung in diese Technologie und die Erstellung ihrer Homepage fürchten, andere hingegen setzten diesen Schritt.

Problemkreise und Abhilfen

In der ersten Euphorie („wir gehen ins Internet“) sind rasch einige Seiten erstellt und ein Web-Server aufgesetzt. Nach einiger Zeit des Betriebs einer eigenen Web-Site treten häufig folgenden Phänomene auf:

Die Behebung obiger Phänomene stellte den Ausgangspunkt für ein Gesamtkonzept dar (HYPEDIA), welches alle Aspekte in der Realisierung großer internet-basierender Informationssysteme berücksichtigt:

Erstellung und Aktualisierung des Informationsangebotes

Das Online-Wartungssystem HYPEDIA ist in der objektorientierten Programmiersprache Perl5 realisiert und setzt – in der universitären Implementierung – auf folgenden freiverfügbaren Public-Domain Software-Kom- ponenten auf: Web-Server apache, SQL-Datenbank PostgreSQL, Volltextsuche swish-e und Zugriffsstatistik analog.

Anhand des Anlegens eines neuen Unterbereichs wird eine der vielen Möglichkeiten dieses Systems demonstriert:

Erfassung von Publikationsdaten

Einen wesentlichen Schwerpunkt im Gesamtkonzept einer universitären Web-Site stellt eine Publikations-Datenbank dar. Ziel war es, ein einfaches – über den Browser direkt bedienbares – Subsystem zur Erfassung und Pflege der Publikationen eines Instituts zu schaffen. Mit diesem Subsystem können verschiedenste Typen von Publikationen – von einem Artikel bis zu einem internen Bericht – erstellt werden. Es werden alle Publikationstypen abgedeckt, welche in BibTeX definiert sind. Im folgenden werden die drei Schritte, die zum Aufnehmen einer Publikation in die Datenbank erforderlich sind, anhand von Screen-Shots illustriert:

Bei Vorhandensein der Eckdaten einer Publikation als Datei, können die Daten einfach mittels 'Cut+Paste' in die Felder der Eingabemaske übertragen werden. CRUD (create/read/update/delete), also das Erstellen, Anzeigen, Ändern und Löschen einzelner Datensätze ist jederzeit möglich. Nach der einmaligen Erfassung der Publikationen können diese an verschiedensten Stellen des Informationsangebots Verwendung finden:

Grundsätzlich bestehen verschiedene Möglichkeiten der Ausgabe: Blättern im Navigationsfenster; Darstellung als kompakte Liste im HTML- oder BibTeX-Format im Textfenster.

Erfahrungen über den Aufbau einer Instituts-Homepage

Zur Vermeidung eingangs erwähnter Probleme hat die Fakultät für Bauingenieurwesen auf Initiative des Instituts für Festigkeitslehre ein Projekt ins Leben gerufen. Für jedes Institut der Fakultät wurde dabei eine Homepage basierend auf HYPEDIA vorgesehen. Die Realisierung erfolgte unter besonderer Berücksichtigung folgen-der Punkte:

Der Aufbau einer Homepage unter Einsatz von HYPEDIA geht von einem Basissystem für jedes Institut (Informationseinheit) aus. In diesem sind Farbschema und Anordnung der Navigationselemente festgelegt sowie Eingabemasken zur Volltextsuche und für Datenbankabfragen implementiert.

Der Zeitaufwand zur Erstellung eines Grund-Informationsangebots (Erfassung des Institutspersonals, Einbringen von Publikation in die Datenbank, Verweise auf den existierenden Online-Lehrzielkatalog, Überblicksinformation der Forschungsbereiche) beträgt etwa drei Tage.

Der inhaltlichen Weiterentwicklung (Lehre: umfassende Beschreibung der Lehrveranstaltungen, Prüfungsvorbereitung; Forschung: Online-Publikationen, Detailinfor- mationen; Administration: Organisationsabläufe, Online- Manuals, Formularwesen) sind keine Grenzen gesetzt. Die Web-Site kann durch das Sekretariat (Administratives, Lehre, Publikationen), wissenschaftliche Mitarbeiter (persönliche Darstellung, Forschungsbereiche, Publikationen) und engagierte Studenten (Projektarbeit, Versuchsablauf) rasch erweitert werden.

Software-Pool

Dem Gesamtkonzept wurde ein Software-Pool zugrunde gelegt, der moderate Kosten für jedes Institut garantiert. Weitere Entwicklungen wie komfortable HTML-Konvertoren (Word-RTF, Migration bestehender HTML-Dokumente) werden über zusätzliche neue Web-Sites ermöglicht und kommen allen Teilnehmern sofort kostenlos zu Gute.

Teilnahmemöglichkeiten am Software-Pool:

Ausblick

Nachdem alle Institute zumindest das Grund-Infor- mationssystem erstellt haben, bietet sich die Möglichkeit des Content-Clusterings. Darunter versteht man das Anbieten von Informationen unterschiedlicher Inhaltsersteller (Institute) zu einem übergeordneten, umfassenden Informations-Pool (Fakultät). Beispielsweise können Studenten die Stundenpläne auf der Homepage der Fakultät abrufen und werden von dort zu den LVA-Beschreibungen, -inhalten und Vortragenden der einzelnen Institute geleitet.

Anfragen:

HYPEDIA, neuer Internet-Cluster:
Marcus.Zelezny@tuwien.ac.at

Anwendung, Software-Pool:
Thomas.Huemer@tuwien.ac.at


Zum Inhaltsverzeichnis, Pipeline 26, Dezember 1998