Ausbau TUNET Backbone
zur gemeinsamen Nutzung der Daten- und Telekommunikation

Johann Kainrath

Die bestehende Infrastruktur für die Datenkommunikation zur Verbindung der Gebäudekomplexe am Campusbereich basiert seit einiger Zeit auf Asynchronous Transfer Mode (ATM) über Glasfaserkabeln. ATM bietet neben anderen Vorteilen wie Skalierbarkeit auch im Bereich Sprachdienste in einem Netzwerk Möglichkeiten zur Realisierung. Durch diese Flexibilität war die Integration des neuen über die TU-Standorte verteilten und redundant aufgebauten Telekommunikationssystems in das TUNET Daten-Backbone möglich.

Damit diese Integration neben dem ohnehin erforderlichen Datenkommunikations-Ausbau stattfinden konnte, musste die vorhandene Infrastruktur angepasst bzw. teilweise überhaupt neu errichtet werden. Denn für eine wirtschaftliche, einheitliche Gesamtstruktur eines neuen Telekommunikationssystems ist die Einbindung der zentralen Telekommunikationseinrichtungen in den bestehenden TUNET Daten-Kommunikations-Backbone unbedingt erforderlich.

Das Ziel dieser Änderungen war daher die Errichtung einer Infrastruktur, welche die gemeinsame Einbindung von Datenkommunikation (DK) und Telekommunikation (TK) auf stabile Art und Weise für die nächste Zeit ermöglicht sowie leicht ausbaubar ist. Weiters kam nur eine Technologie in Frage, die auch bereits in ausgereifter Form am Markt zur Verfügung stand.

So musste der Ausbau des DK-Backbones Anforderungen wie ausreichende Bandbreite zur Übertragung von Daten und Sprache auf sämtlichen Verbindungen und Redundanz in höchstem Maße erfüllen.

Kernstück der Infrastruktur-Anpassungen war die Verbindung der zentralen Gebäudekomplexe Freihaus, Karlsplatz und Gußhaus mit ausreichend hoher Kapazität, nämlich 622 Mbit/s (OC12). Weiters wurde in diese Überlegungen auch die nächstes Jahr bevorstehende Integration des neues Gebäudes in der Favoritenstraße einbezogen. Im Zuge dieser Backbone-Erweiterung erfuhren auch gleich verschiedene andere Versorgungsbereiche eine Verbesserung in ihrer TUNET-Connectivity.

Zur Vorbereitung auf die Integration der neuen Telekommunikationsanlage in das ATM Backbone der TU Wien und im Zuge des regulären Ausbaus der Datenkommunikationsinfrastruktur wurden am 5. / 6. September 1998 umfangreiche Umbauten und Erweiterungen vorgenommen:

An den Standorten Treitlstraße, Goldenes Lamm, Karlsgasse und Argentinierstraße wurden ATM-Switches bzw. kombinierte ATM/Ethernet-Switches installiert. In den zentralen Bereichen Freihaus, Karlsplatz und Gußhaus wurden bestehende Switches aufgerüstet. Dadurch ist es auch möglich, den steigenden Bandbreitenbedarf der Datenkommunikation bei der Anbindung im Institutsbereich zu befriedigen.

Ein erster Beginn zur Integration von Daten und Sprache an der TU Wien ist damit getan. Neben vielen anderen Vorteilen dieser Konvergenz ist die Senkung der Betriebskosten für Datenkommunikation und Telekommunikation durch gemeinsame Nutzung der nunmehr vorhandenen Infrastrukturen für Daten- und Telekommunikation ein Ziel. Dies stellt wieder einen Schritt in Richtung Corporate Network an der TU Wien dar.

TUNET Backbone


Zum Inhaltsverzeichnis, Pipeline 26, Dezember 1998